14. Spieltag: Senegal U21 – Schweiz U21 (Trainingsspiel) und Abschiedsworte für Acajou
Das Leben hat so für manch Eine oder Einen von uns diverse Überraschungen bereit. Die einen sind erfreulich (so wie einige Teams den Aufstieg schafften z. B.), andere sind weniger erbaulich oder gar schlimmer. So ging es dem Schreibenden, doch inzwischen habe ich wieder einigermassen den Pfad der Gesundung beschritten und fühle mich in der Lage wieder für die Schweizer Community tätig zu sein. Also, die Schweizer traten gegen die Senegalesen U21 an und gewannen das Abschiedsspiel unseres Trainers Acajou mit 115-149 (33-37, 30-34, 24-37, 28-41) standesgemäss. Weniger als das Spiel, wird ausnahmsweise auf den abtretenden Coach eingegangen, so dass Spielgeschehen nur oberflächlich, wie ein dahin gehauchter Kuss einer scheuen Verehrerin. Senegal U21 spielte Motion und Manndeckung, die Schweizer U21 wusste mit nach innen orientierter Spielweise und ebenfalls Manndeckung zu gefallen. Die Schweizer waren den Afrikanern in allen Belangen klar überlegen (logisch mit Ausnahme des Aussenangriffes), man sah förmlich, dass sich die Spieler mit einer formidablen Leistung vom Trainer Acajou verabschieden wollten. Dass die Augen der Spieler rot schimmerten, war weder vom gleissenden Scheinwerferlicht, das der beste Coach der Schweiz, nun verlässt, auch nicht von den Blitzlichter der Fotografen, nein, gar manch einem der Akteure, welche ansonsten wie Felsen in der tobenden Gischt der Brandung ausharren, wurde klar, dass ein jeder nahe am Wasser gebaut ist… Verständlich. Zum Abschluss der grandiosen Wirkungszeit des Trainers Acajou schleuderte der SF Keisinger den Ball zu 23 Punkten in den Korb, während der PF Buxhoeveden sich mit einem double-double im Herzen der Fans und auch des Trainers unsterblich machte, holte er doch 12 GR und 18 Pkt. raus. Gar 13 GR gelangen dem C Carvallos und der SG Rizzi liess mit seinen 9 AS aufhorchen. Die beiden Akteure PG Huismann und er SG Gensler erhielten beide je 14.5 Bewertungen. Glänzend waren nach dem Spiel wie bereits erwähnt nicht nur etliche Augen, sondern auch die Werte der Schweizer U21 bei den GR (53) und den FW (34-41). Aber eben, nun möchten wir doch noch den Coach bedanken, der uns einige wundervolle Spielzeiten und etliche Siege schenkte. Wo dieser Mann das Stadion betrat, ach was, schon kurz nachdem die Spielpläne jeweils bekannt gegeben wurden, ging das Raunen und am Kopf kratzen bei den Gegnern los. Acajou war so eine Lichtgestalt, auf die, wie kürzlich die (ebenfalls Deutsche) Micaela Schäfer, welche bei der MIB 3 – Premiere einen Hauch von Nichts als Kleid zur Schau trug, welcher von der ganzen Welt betrachtet und im Gegensatz zu Micaela, auch bewundert wurde! Was dieser Mann der Schweiz brachte lässt sich kaum in Worte fassen, er lebte Basketball, er zelebrierte das Spiel regelrecht, er verstand es, gegnerische Trainer die Contenance verlieren zu lassen, während er in der grazilen Leichtigkeit eines Ballett-Tänzers den einen oder anderen Spielzug einer Performance reifen liess, so dass ein jeder der Spieler diese Glücksmomente für immer und ewig auf Celloluid oder einem sonstigen, geeignetem Speichermedium für die Nachwelt festhalten wollte. Acajou warb für die Deutsch-Schweizerische Freundschaft und liess sämtliche Grenzen fallen, welche seit dem Mauerfall im Jahre 1989, wenn überhaupt, nur noch brüchig vorhanden waren. Seine Basketballphilosophie liess manch einen bedeutenden Basketballlehrer als Analphabeten dastehen, er verstand es, aus namenslosen, aber durchaus talentierten Spielern Weltklasse-Athleten zu formen und parlierte mit den Managern, Spielern und wem auch immer, in vielsprachiger Zunge! Er hatte für alle und jede/n ein offenes Ohr und wohl auch Haus, er halt und gab Tipps wo er nur konnte. Danke auch dafür, dass Du mir, als ich U21-Coach war, geholfen hast!
Es geht weiter mit Teil 2
Man ist erst besiegt, wenn man sich geschlagen gibt!